Samstag, 12. November 2016

[Rezension] Ein Märchen im Winter - Kate Lord Brown

Titel: Ein Märchen im Winter
Autor: Kate Lord Brown
Genre: Roman
Verlag: Piper
Bereits gelesene Bücher der Autorin: keins
Cover und Inhaltsangabe © Piper

Ich bedanke mich ganz herzlich beim Verlag für das Rezensionsexemplar!




"Seit dem Tod ihres Mannes und der Pfändung ihres Hauses steht Grace vor einem Scherbenhaufen. Bis ihr eines Tages der exzentrische ältere Schriftsteller Fraser Stratton einen Job als Assistentin anbietet. Die junge Frau bezieht für den Winter ein Cottage auf Frasers Anwesen, das von seinem sympathischen Patensohn Jack verwaltet wird. Als ihr eine antike Brosche in die Hände fällt, ahnt Grace noch nicht, dass sie auf ein lang gehütetes Geheimnis gestoßen ist, das die Strattons mit ihrer eigenen Familie verbindet und ihr Leben völlig verändern wird …"




Es ist kalt, bei uns ist gerade die Heizung ausgefallen und ich habe die Tage mit der Nase in einem winterlichen Buch verbracht. Wenn schon Kälte, dann richtig!

Kate Lord Browns "Ein Märchen im Winter" ist ein gut zu lesendes Buch mit einer bezaubernden Geschichte, die sich von der Vergangenheit bis in die Gegenwart streckt! Die Geschichte ist sehr ruhig erzählt, besitzt aber zahlreiche Wendungen. Mir hat Kate Lord Browns Schreibstil gut gefallen, wenn auch die vielen Dialoge oft ein wenig gekünstelt wirkten. Das Buch besitzt zudem schon einen gewissen Kitsch, hat aber eine süße Geschichte, die das Leben verschiedener Menschen miteinander verbindet!




- Grace -

Im Mittelpunkt der Geschichte steht Grace, die ihren Mann verloren hat und nun auf einem Haufen Schulden sitzt. Von ihrer Großmutter bekommt sie eine seltene Brosche, die Teil eines Diadems zu sein scheint. Doch wo ist der Rest davon?

Halb zu Ablenkung, halb um ihr Leben wieder in die richtigen Bahnen zu werfen, bekommt sie eine Stelle bei einem Schriftsteller, der recht eigen ist und aufgrund einer Prophezeiung glaubt, noch in diesem Jahr zu sterben. Er möchte zuvor seine Memoiren niederschreiben und stellt Grace als seine Assistentin ein.

Grace selbst konnte ich zu Beginn der Geschichte noch nicht so recht einschätzen. Ich hatte immer im Hinterkopf, dass sie bei dem Schriftsteller Fraser nur angefangen hat, um mehr über die Brosche zu erfahren. Deswegen war sie mir als Hauptcharakterin nicht so sympathisch wie ich es erhofft habe!

- Fraser -

Ach, ich liebe ja alte, knausrige Schriftsteller, die eigentlich gar keine Schriftsteller sind! Deswegen musste ich Fraser einfach in mein Herz schließen. Er hat Grace sofort an seinem Gut aufgenommen und sie nicht nur wie eine einfache Angestellte behandelt.

Fraser selbst möchte die Geschichte seiner Familie niederschreiben, damit sein Ursprung nie vergessen wird. Schnell wird klar, dass seine eigene Vergangenheit selbst nicht so toll aussah, denn damals hat ihn die Liebe seines Lebens einfach sitzen gelassen. Was genau ist damals passiert?




In "Ein Märchen im Winter" begeben wir uns ins Jahr 1979 und nach England. Grace steht vor einem Trümmerhaufen, doch sie ist stark und kommt wieder auf die Beine, weil sie sich um ihre Tochter kümmern muss. Als Leser erleben wir mit, wie sie bei Fraser unterkommt, dort ein kleines Häuschen hat und endlich lernt, was Zusammenhalt heißt.

In solchen Büchern finde ich es immer wieder beeindruckend, wie uneigennützig die Menschen doch sind. Natürlich wäre das im echten Leben eher nicht der Fall, dass eine Frau, die kaum Referenzen hat, bei einem Schriftsteller angestellt wird, ein Haus bekommt  und schnell zum Teil der Familie wird. Alle sind so überaus freundlich in diesem Buch, dass es mir wirklich fast schon "too much" war.

Das soll aber nur ein winziger Kritikpunkt sein, denn eigentlich finde ich einen solchen bedingungslosen Zusammenhalt ja schön, auch wenn man ihn meistens nur in Büchern findet. Die Liebesgeschichte beziehungsweise die Liebesgeschichten haben mich gut unterhalten, auch wenn bei mir die ganz großen Emotionen ausblieben. Die Autorin hat die Geschichten geschickt miteinander verstrickt und sorgt für die eine oder andere Überraschung, was mich positiv überrascht hat.

Originell fand ich die Idee mit den Geburtssteinen, die auch in der Story noch eine kleine Rolle spielen. Das Buch ist in mehrere Abschnitte eingeteilt, die stets mit dem Monat und dem dazugehörigen Stein beginnen. Da ich ein großer Fan von Edelsteinen bin, fand ich diese Idee wirklich süß!

Es gibt so einige Wendungen, einige Offenbarungen und sehr viele Momente, die mich tatsächlich schocken konnten. Allerdings kamen mit einige Teile der Geschichte zu kurz, beispielsweise Graces vermisster Ehemann oder auch die Geschichte von Frasers Familie aus der Vergangenheit.

Ich muss hier anmerken, dass dieses Buch nicht direkt im Wechsel zwischen Vergangenheit und Gegenwart geschrieben ist. Fraser, der seine Memoiren schreibt, erzählt Ausschnitte aus dem Leben seiner Eltern und aus seinem eigenen, doch wir erfahren nichts hautnah, was ich sehr schade fand. Dies ist meine Hauptkritik an das Buch, denn es fiel mir dadurch schwer die ganzen Zusammenhänge zu verstehen. Ich hatte nicht das Gefühl, die Personen aus der Vergangenheit kennenlernen zu dürfen und das hat mich oft grübeln lassen, wenn wieder ein neuer Name auftauchte!

Das Ende fand ich passend und ich habe das Buch mit einem guten Gefühl zugeschlagen. Ganz rund war die Geschichte für mich im Gesamtbild zwar nicht, aber ich hatte dennoch viel Spaß beim Lesen!




Trotz einiger Schwächen kann ich das Buch dennoch weiterempfehlen. Es ist eine süße Geschichte über Liebe, Verlust, Hoffnung und Gemeinschaft!

Ich vergebe 4 von 5 Käseratten.



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