Dienstag, 29. November 2016

[Rezension] Saving Grace - B.A. Paris

Titel: Saving Grace
Autor: B.A. Paris
Genre: Psychothriller
Verlag: Blanvalet
Bereits gelesene Bücher der Autorin: keins
Cover und Inhaltsangabe ©  Blanvalet

Ich bedanke mich ganz herzlich beim Verlag für das Rezensionsexemplar!



"Niemand glaubt dir. Niemand hilft dir. Du gehörst ihm …

Grace und Jack Angel sind das perfekte Paar. Die dreiunddreißigjährige Grace ist warmherzig, liebevoll, bildhübsch. Jack sieht gut aus, ist charmant und kämpft als renommierter Anwalt für die Rechte misshandelter Frauen. Aber sollte man Perfektion jemals trauen? Warum zum Beispiel kann Grace auf Dinnerpartys so viel essen und nimmt doch niemals zu? Warum umgibt ein hoher Zaun Jacks und Graces wunderschönes Haus? Doch wenn man Grace danach fragen möchte, stellt man fest, dass sie nie allein ist. Denn Jack ist immer – wirklich immer – an ihrer Seite …"




Psychothriller gehören schon lange zu meinen liebsten Buchgenres und deswegen war ich auf "Saving Grace" gespannt, denn der Klappentext hat sich sehr mysteriös und spannend angehört. Und ich wurde nicht enttäuscht.

"Saving Grace" ist der erste Roman/Psychothriller von B.A. Paris und ich kann gleich sagen, dass sich so manch andere Autoren in diesem Genre eine Scheibe von ihr abschneiden können. Warum? B.A, Paris hat einen solch fesselnden Schreibstil, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte. Desweiteren beweist sie guten Menschenverstand und ich finde, genau das macht einen guten Psychothriller aus.

Beim Lesen konnte ich mich direkt in Grace hineinversetzen und ich musste ihre ausweglose Situation am eigenen Leib spüren. Mit Grace zusammen habe ich einige Fluchtversuche unternommen und bin gleichzeitig halb verzweifelt.

Mit der Figur von Jack hat die Autorin hier einen Psychopathen der besonderen Art erschaffen, ein Psychopath, der nichts dem Zufall überlässt und der gleichzeitig nach außen hin wie der perfekte Ehemann erscheint. Ja, ich muss sagen, dass ich solch "böse" Charaktere liebe!




- Grace -

Grace ist eine junge, hübsche Frau, die augenscheinlich in einer perfekten Beziehung steckt. Der Klappentext lässt allerdings vermuten, dass doch nicht alles vor Perfektion glänzt - ganz im Gegenteil ...

Grace selbst ist eine starke Frau, vor allem auf psychischer Ebene. Das Geschehen erfahren wir komplett aus ihrer Sicht und ich habe mich beim Lesen komplett in ihre Lage versetzen können. Ich habe mit ihr gelitten und mich immer wieder selbst gefragt, was ich in einer solchen Situation machen würde. Ich wäre unter diesem ganzen Druck wahrscheinlich zerbrochen!

- Jack -

Jack ist der augenscheinlich so perfekte Ehemann von Grace. Im Verlauf der Geschichte erfahren wir nebenbei seine Hintergründe und auch, wie er Grace kennengelernt beziehungsweise um den Finger gewickelt hat.

Ich möchte hier nicht allzu viel verraten, nur so viel, dass Jack für mich einer der schlimmsten Psychopathen war, die ich je in einem Buch getroffen habe und das nicht, weil er seiner Frau körperliche Gewalt zufügt. Nein, in "Saving Grace" geht es vordergründig um psychische Gewalt und um den Aufbau einer Scheinwelt.

Wie sehr ich Jack beim Lesen gehasst habe, kann ich gar nicht in Worte fassen. (Dagegen ist Joffrey aus Game of Thrones nichts!) Manchmal hätte ich das Buch gerne vor Verzweiflung einfach weggeworfen, doch der Drang, mit Grace endlich eine Lösung zu finden, war stärker.




"Saving Grace" beginnt ganz harmlos mit einem Dinner unter Freunden. Das Leben von Grace und Jack ist die reine Perfektion, die beiden lieben sich und zeigen dies der Welt. Sie haben ausreichend Luxus, süße Geschichten über ihr Kennenlernen und werden von all ihren Freunden bewundert. Dem aufmerksamen Leser werden aber schon in diesem ersten Kapitel einige Ungereimtheiten auffallen, eine Dinge, die absolut nicht in dieses Bild der Perfektion passen wollen, Details, die beim genaueren Betrachten Risse in dieser Seifenblase erzeugen.

Genau dort setzt B.A. Paris an und schafft eine Geschichte des Grauens. Das Buch erzählt die Geschichte, wie Grace und Jack sich kennengelernt haben, wie sie zusammen gekommen sind sie sie geheiratet haben, doch gleichzeitig erfahren wir aus der Gegenwart, wie es Grace momentan ergeht. Die Autorin verstreut hier zu Anfang erst kleine Schnipsel, die aber immer größer werden und das Gesamtbild schließlich endgültig trüben.

Grace hat eine junge Schwester, die an dem Down-Syndrom leidet. Jack erscheint wie der fürsorgliche Ehemann, der sich auch um diese kranke Schwester kümmern will. Nach außen hin betrachtet kommt man tatsächlich drumherum, Jack als perfekt zu bezeichnen. Er trägt seine Frau nach außen hin auf Händen, liest ihr jeden Wunsch von den Augen ab und wird von jedem bewundert, doch wenn Grace mit ihm allein ist, offenbart sich sein wahres Gesicht.

"Saving Grace" war mal wieder ein Buch, das ich nur selten beiseite legen konnte. Grace Geschichte ist grausam, so grausam, das ich an manchen Stellen am liebsten in die Seiten gestiegen wäre, um ihr zu helfen. Der psychische Druck war kaum auszuhalten und als Leser habe ich mich ebenso hilflos gefühlt wie Grace!

In diesem Jahr habe kein Buch gelesen, dass mich so aufgewühlt hat. Für mich war die Geschichte wie eine Achterbahnfahrt. Es gab immer kleine Hoffnungsschimmer, Momente, in denen ich gedacht hätte, Grace würde es endlich wieder schaffen, doch diese wurden immer wieder von Jack zerstört. Das Ende hat mir ausgesprochen gut gefallen und es ist ebenso bitterböse wie das gesamte Buch!




Mich hat "Saving Grace" von B.A. Paris von der ersten Seite in den Bann gezogen. Ich habe mit Grace gelitten, mich an jedem Strohhalm geklammert und Angst und Mitleid empfunden. Für mich ein Highlight in diesem Jahr und für Fans von Psychothrillern ein absolutes Muss!

Ich vergebe 5 von 5 Käseratten mit Extrakäse!






Sonntag, 27. November 2016

[Rezension] Das Versprechen der Wüste - Katherine Webb

Titel: Das Versprechen der Wüste
Autor: Katherine Webb
Genre: Roman
Verlag: Diana
Bereits gelesene Bücher der Autorin: keins
Cover und Inhaltsangabe ©  Diana



"Oman 1958: Voller Erwartungen bricht die britische Archäologin Joan Seabrook mit ihrem Verlobten Rory in die arabische Welt auf. Endlich wird sie ihr großes Idol, die betagte Entdeckerin Maude Vickery, treffen. Doch die Ankunft ist ernüchternd: Das Land befindet sich im Krieg, Maude reagiert abweisend und auch Rory zieht sich zunehmend von Joan zurück. Erst der britische Kommandant Charles Elliot nimmt sich ihrer an und legt ihr die prächtige Welt des Orients zu Füßen. Bis sie ein folgenschweres Versprechen gibt. Ein Versprechen, das Joan mitten hineinzieht in die gefährlichen Geheimnisse der Wüste …"




Von Katherine Webb wollte ich schon lange einmal ein Buch lesen. "Das geheime Vermächtnis" schlummert schon ewig bei mir rum und doch habe ich nie mehr als ein paar Seiten gelesen. Nun kam das neue Buch der Autorin heraus und da ich ein großer Fan von Ägypten bin, stand schnell fest, dass ich "Das Versprechen der Wüste" lesen muss!

Meine erste Unsicherheit darüber, ob die historische Seite etwas für mich ist, legte sich schnell, denn die Autorin hat es geschafft, mich blitzschnell in die Geschehen zu ziehen. Zusammen mit der britischen Achäologin Joan reisen wir nach Oman, genauer gesagt nach Maskat und ich habe mich selbst wie eine kleine Entdeckerin gefühlt. Katherine Webbs Recherchearbeit ist einfach unglaublich, denn schon nach den ersten Seite konnte ich die Hitze der Sonne dort spüren, die vom Krieg beherrschte Umgebung auf mich wirken lassen und mich völlig in der Geschichte verlieren!




- Joan -

Joan reist, wie gesagt, nach Oman, denn sie möchte dort zum einen ihr großes Vorbild Maude Vickery treffen und zum anderen das Land erkunden. Gleichzeitig möchte sie ihren jüngeren Bruder besuchen, der dort als britischer Soldat stationiert ist.

Joan ist eine sehr starke Frau mit großen Durchsetzungsvermögen. Wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt hat, bekommt sie das auch. Zu dieser sehr starken Seite gesellt sich aber zudem eine recht naive Art, die sie in dem Buch noch in einige Schwierigkeiten bringt.

Joan steht in "Das Versprechen der Wüste" nicht nur einmal zwischen den Fronten, denn sie muss sowohl privat, als auch in so einigen gefährlichen Situationen die richtigen Entscheidungen treffen.

- Maude -

Die Geschichte wird in zwei Zeitebenen erzählt. Wir lernen Maude bereits um das Jahr 1900 kennen und erfahren, wie es zu ihrer Leidenschaft für die Wüste von Oman gekommen ist.

1958 trifft sie auf Joan und die Geschichten der beiden Frauen, die sich vom Charakter her doch recht ähnlich sind, kreuzen sich und verschmelzen miteinander.

Maude selbst hat als erste Europäerin "The Empty Quarter" (zu deutsch: "Das leere Viertel) in der Wüste von Oman durchquert und ist deswegen für die junge Archäologin Joan ein großes Vorbild. Als Leser dürfen wir die Expedition, bei der so einiges passiert ist, miterleben und erfahren auch, was es mit dem "Versprechen der Wüste" auf sich hat!



"Das Versprechen der Wüste" hat mich schon auf den ersten Seiten abgeholt, mich in einen Flieger gesetzt und in Ägypten des Jahres 1958 ankommen lassen. Obwohl ich kaum Hintergrundwissen über diese Zeitepoche hatte, war ich sofort in der Geschichte gefangen und konnte mit Joan zusammen meinem Entdeckerdrang nachgehen.

Das Buch ist eine gute und gelungene Mischung aus historischen Fakten und Roman. Zudem sind der Autorin die Charaktere wunderbar gelungen, denn jeder hat seine eigenen Probleme, Hoffnungen, Sorgen und Ängste. Zum einen ist da die verbitterte Maude, die recht eigentümlich und mürrisch wirkt. In der Erzählung aus ihrer Vergangenheit wird schnell klar, was sie in der Wüste Omans erleben musste und wie dies ihr Leben beeinflusst hat. Auch in der Gegenwart ist ihr Hass gegenüber einem bestimmten Mann noch immer spürbar und diese Geschichte offenbart sich nach und nach!

Auch Joan spielt eine zentrale Rolle, denn Maude und sie werden auf der einen Seite zu Komplizinnen, aber auch zu echten Freundinnen, denn die beiden Frauen sind sich ähnlicher, als es auf den ersten Blick scheint. Auch in Joans Privatleben läuft so einiges nicht rund und sie muss lernen, Entscheidungen zu treffen.

Die Verschmelzung von Vergangenheit und Gegenwart hat mir ausgesprochen gut gefallen, denn ich konnte Maude und ihre Beweggründe gut verstehen. Die Geschichte hat mich zwar insgesamt emotional nicht so stark berühren können, aber ich empfand das Buch auch mehr als Abenteuer in eine fremde Kultur und nicht direkt als Liebes- oder Familienroman.




Wer dem eisigen Winter hier in Deutschland entfliehen möchte, dem empfehle ich eine Reise in die Wüste von Oman. Katherine Webb hat mich mit "Das Versprechen der Wüste" in eine andere Kultur entführt und mich endlich auf ihre Bücher eingestimmt!

Ich vergebe 5 von 5 Käseratten.








Freitag, 25. November 2016

[Rezension] Stimmen in der Nacht - Laura Brodie

Titel: Stimmen in der Nacht
Autor: Laura Brodie
Genre: Roman, Psychothriller
Verlag: dtv
Bereits gelesene Bücher der Autorin: keins
Cover und Inhaltsangabe ©  dtv




"Eine harmlose Studentenparty in einer kleinen amerikanischen Universitätsstadt endet mit einem Ausbruch von Gewalt im Haus der Dozentin Emma. Ihre kleine Tochter Maggie hat alles mit angesehen. Zehn Jahre später kommen die Erlebnisse von damals wieder hoch: Maggie, inzwischen fünfzehn, wird von alten Albträumen gequält, hat Probleme in der Schule, schwänzt den Unterricht. Sie selbst weiß nur, dass ihr ihre neue Mathelehrerin, die ihr nie ins Gesicht sieht, unheimlich ist. Warum löst Grace, die Lehrerin, die altbekannten Ängste in Maggie aus, die längst überwunden schienen? Und was ist vor zehn Jahren wirklich geschehen?"




"Stimmen der Nacht" von Laura Brodie ist eins dieser Bücher, das vom Cover und vom Klappentext her sehr unscheinbar wirkt, doch sobald man die erste Seite aufschlägt, wird man vollständig in die Geschichte eingezogen. Es ist ein stilles Werk, doch die Autorin beiweist ein gutes Auge für verschiedene Blickwinkel und lässt den Leser in die eine oder andere Falle tappen ...

Laura Brodie schreibt intensiv und so unglaublich nah an ihren Charakteren, dass ich mich frage, warum ich zuvor noch nichts von ihr gehört habe. Leider ist "Stimmen der Nacht" auch das einzige von ihr erschienene Buch, was mich direkt ein wenig traurig macht, denn nach dem Lesen wollte ich unbedingt mehr von ihr lesen.

Was ihren Schreibstil so außergewöhnlich macht? Die geschickt gesetzten Cliffhanger und die Fähigkeit, so zu schreiben, dass der Leser zwar ein klares Bild vor Augen hat, aber die Situation selbst einschätzen muss. So beginnt dieses Buch nämlich mit einer schrecklichen Tat, die erst nach und nach durchschaut wird ... Manchmal liegt die Wahrheit nämlich dazwischen und muss erst einmal gesucht werden, statt sich auf das erste oberflächliche Begutachten zu beschränken.




- Maggie -

Das Buch wird aus insgesamt drei verschiedenen Sichten erzählt. An dieser Stelle werde ich hier aber nur auf zwei eingehen, da die dritte ein kleines Geheimnis offenbaren würde! Maggie ist die Tochter einer Professorin und in der schrecklichen Nacht vor neun Jahren war sie gerade einmal fünf Jahre alt und hat alles mit den Augen eines Kindes beobachtet und die Situation nach eigenem Ermessen beurteilt.

Wir treffen Maggie wieder, als sie auf die Highschool kommt und mit einer neuen Mathematiklehrerin konfrontiert wird. Maggie hat Alpträume und kann das, was damals passiert ist, nicht vergessen. Es scheint, dass die Lehrerin alte Erinnerungen aufruft, aber warum?

Maggies kindliche Sicht auf das damalige Geschehen sind ein guter Einstieg in das Buch. Insgesamt konnte ich mit Maggie mitfühlen, auch wenn die Autorin ihre Leser im ersten Drittel erst einmal komplett aufs Glatteis führt ...

- Grace -

Grace ist die neue Mathematiklehrerin von Maggie und es wird schnell klar, dass sie etwas in Maggie auslöst. Doch was?

Grace ist eine Frau, die man als Leser erst einmal recht schnell beurteilt. Hier zeigt sich aber, dass sich ein weiterer Blick lohnt, denn meistens gibt es mehrere Seiten einer Geschichte, mehrere Dinge, die in eine Tat mit hineinspielen und viele Hintergründe, die oftmals zusammenspielen. Zu Grace kann ich hier nicht mehr sagen, denn ich will niemanden die Spannung wegnehmen!




Wie ihr sicher bereits gemerkt habt, werde ich auf die Tat, die im Klappentext als "Studentenparty" bezeichnet wird, nicht näher eingehen. Auch wenn das Buch mit dieser schrecklichen Nacht startet, möchte ich, dass jeder Leser sie selbst erleben darf, um sich selbst ein erstes Urteil zu bilden.

Genial fand ich an dieser Geschichte, dass der Leser auf den ersten Seiten zwar die Nacht aus Sicht der Professorin miterlebt, aber nicht direkt weiß, wie diese zu ende geht. Natürlich habe ich mir meinen Teil gedacht, als Maggie als Charakter eingeführt wurde, doch nach gut 150 Seiten wendet sich das Blatt und das Geschehen der damaligen Nacht bekommt eine völlig neue Sichtweise.

Um diesen "Wechsel" der Sichtweisen handelt das Buch. Meistens lassen wir Menschen uns ja leicht manipulieren. Person A erzählt etwas und dies ist plötzlich Tatsache, auch wenn Person B vielleicht einiges entkräften kann oder eine völlig andere Sicht auf die Dinge hat. Laura Brodie zeigt in diesem Buch, dass sich die Menschen durch eine einseitige Berichterstattung oft in die Irre führen lassen und nur selten nach den Hintergründen fragen. Um diese Hintergründe geht es aber in diesem Buch.

Es gibt eine Tat, ein Mord, der von beinahe allen Leuten, die beteiligt waren, beleuchtet wird, um die Wahrheit herauszukristallisieren. Die Autorin zeigt ihren Leser, dass es nicht nur schwarz und weiß, sondern viele verschiedene Schattierungen gibt und das ist das besondere an diesem Buch.

"Stimmen in der Nacht" ist insgesamt sehr ruhig gehalten, doch es besitzt einen ungemeinen Sog. Als Leser möchte man unbedingt herausfinden, was in besagter Nacht passiert ist und selbst entscheiden, wie die Schuld unter all den Anwesenden aufgeteilt wird. Es ist ein Buch zum Mitdenken und selber urteilen und ein Buch, das in die Tiefe geht und die Beweggründe aller Charaktere erläutert!




"Stimmen der Nacht" ist ein Roman, der zeigt, wie falsch oberflächliches urteilen ist und wie wichtig es ist, sich über das Gesamtgeschehen zu informieren, um alles zu verstehen. Für mich ein echtes Highlight in diesem Jahr!!!


Ich vergebe 5 von 5 mit Extrakäse.

Mittwoch, 23. November 2016

[Rezension] Wer Furcht sät - Tony Parsons

Titel: Wer Furcht sät
Autor: Tony Parsons
Genre: Krimi
Verlag: Lübbe
Bereits gelesene Bücher des Autoren: keins
Cover und Inhaltsangabe ©  Lübbe




"In London macht eine Bürgerwehr, der Club der Henker, Jagd auf böse Menschen - auf Pädophile, Mörder, Hassprediger - und erhängt sie. Mit diesen Fällen von Lynchjustiz beginnen für Detective Max Wolfe seine bisher schwierigsten Ermittlungen. Denn wie fängt man Mörder, die von der Öffentlichkeit als Helden gefeiert werden? Seine Spurensuche führt ihn tief unter die Stadt, in den Untergrund Londons mit seinen vielen stillgelegten Tunneln und Geisterstationen. Doch ehe Max den Club der Henker stellen kann, muss er am eigenen Leib erfahren, wie schmal der Grat zwischen Gut und Böse, Schuld und Unschuld ist."




Manche Bücher entführen den Leser von der ersten Seite an in eine andere Welt. Solche Bücher liebe ich, denn, wie mein Blogname schon andeutet, lebe ich gerne in Büchern. Leider gibt es auch immer wieder Bücher die das genaue Gegenteil sind. Leider war "Wer Furcht sät" von Tony Parsons genau solch ein Buch.

Ich habe bereits unzählige gute Rezensionen über dieses Buch gelesen und deswegen habe ich mich dazu entschieden, es zu lesen, obwohl ich wahrlich kein Fan von Krimis/Thrillern mit dem typischen 0815-Ermittlern bin. Bei "Der Furcht sät" hätte ich mich tatsächlich nicht von den lobenden Stimmen leiten lassen sollen ...



- Max Wolfe -

Das ganze Geschehen dieses Buch erfahren wir aus der "Ich"-Perspektive des Detectives Max Wolfe und das war für mich der Grund, warum ich keinen Zugang zu diesem Buch fand. Ich mag keine Ermittler und ein Autor muss deswegen schon einiges leisten, um mich dennoch überzeugen können ... Tony Parsons hat an und für sich ein spannendes Thema verarbeitet, aber durch die stetige Sichtweise des Ermittlers fehlte mir dir Nähe zu den Fällen/Morden/Tätern/Opfern. 




Ich verzichte hier darauf, eine umfangreiche Rezension zu diesem Buch zu schreiben, denn es hat mich leider zu keinem Zeitpunkt abholen können. Es las sich für mich wie ein 0815-Krimi ohne viele Höhen und Tiefen und leider auch ohne Mitgefühl. Streckenweise habe ich mich unsagbar gelangweilt und musste mich zum weiterlesen zwingen. Warum ich trotzdem durchgehalten habe? Weil genau an den Punkten, an denen ich frustriert aufgeben wollte, doch noch eine Wendung kam und ich dachte, dass das Buch nun endlich Fahrt aufnimmt.

Die Grundidee und die moralischen Fragen, die das Buch aufwirft, empfand ich als interessant. Zum einen haben wir da die Bürgerwehr, den Club der Henker, der eigene Bestrafungen für Straftäter vorzieht. Diese selbstgegründete Organisation bestraft Pädophile und Mörder auf ihre eigene Art und Weise - weil eben das Gesetz oft nicht für Gerechtigkeit sorgt. Über dieses Thema habe ich schon oft nachgedacht, denn wir leben tatsächlich in einer Welt voller Willkür, in der Regeln und Gesetze oft nichts zählen.

Das Buch hat mich stellenweise zum Nachdenken gebracht, doch leider nicht direkt über die Geschichte, die ich vom Aufbau nicht unbedingt originell fand. Ich empfand, trotz der Thematik, weder Verständnis für die Polizei, noch für den Club der Henker. Beim Lesen hatte ich nicht das Gefühl, so tief in die Geschichte gezogen zu werden, dass ich über den beziehungsweise die Täter und die Folgen nachdenken konnte. Es war für mich viel zu distanziert!




"Wer Furcht sät" war für mich leider eine Geschichte, die mich überhaupt nicht begeistern konnte. Die distanzierte Erzählung und der recht eintönige Ermittler haben bei mir für Langeweile gesorgt. Schade!

Ich vergebe 2 von 5 Käseratten.





Montag, 21. November 2016

[Rezension] Das Frostmädchen - Stefanie Lasthaus

Titel: Das Frostmädchen
Autor: Stefanie Lasthaus
Genre: Roman
Verlag: Heyne
Bereits gelesene Bücher des Autorin: keine
Cover und Inhaltsangabe ©  Heyne

Ich bedanke mich ganz herzlich beim Verlag für das Rezensionsexemplar.



"Als ihr Freund Gideon bei einem Streit handgreiflich wird, flieht die zwanzigjährige Neve hinaus in die klirrend kalte Nacht des kanadischen Winters und verirrt sich. Glücklicherweise wird sie rechtzeitig von dem jungen Künstler Lauri gefunden, der sie in seiner abgelegenen Blockhütte gesund pflegt. Bei Lauri fühlt sich Neve vom ersten Augenblick an geborgen, und zwischen den beiden entspinnt sich eine zarte Liebesgeschichte. Doch in der Nacht im Wald ist etwas mit Neve geschehen – etwas, das die uralte Wintermagie in ihr entfesselt hat …"




Dieser Monat lief bis dato eigentlich echt gut und ich dachte, in diesem Monat tatsächlich einmal auf einen echten Flop verzichten zu können. Leider trudelte dann "Das Frostmädchen" bei mir ein. Das Buch habe ich bereits in der Verlagsvorschau von Heyne gesehen und dort ist mir das überaus hübsche Cover sofort ins Auge gestochen. Auch die Ankündigung, dass es sich hier um einen Epos über Liebe, Magie und dunkle Geheimnisse handelt, hat mich neugierig gemacht. Leider muss ich sagen, dass diese Versprechungen nichts als heiße Luft sind ...

Was ist ein Epos eigentlich? Wikipedia sagt, dass dies eine ausschweifende Erzählung ist. "Das Frostmädchen" von Stefanie Lasthaus ist meiner Meinung das genaue Gegenteil, denn die Geschichte ist über mehrere hundert Seiten so künstlich aufgebauscht, dass ich zum Ende hin ganze Absätze nur noch überflogen habe. Auch der Schreibstil der Autorin konnte mich leider nicht den Bann ziehen und war mir stellenweise einfach zu kitschig. Bei mir setzte während des Lesens kein Kopfkino ein.

Anscheinend handelt es sich bei "Das Frostmädchen" nicht um den ersten Roman der Autorin. Das hat mich tatsächlich erstaunt. Er wirkt stellenweise sehr aufgebauscht, sehr eintönig und die Geschichte kommt nach den ersten 100 Seiten nicht mehr voran und dümpelt vor sich hin. Viel Inhalt beziehungsweise Handlung hat das Buch leider nicht und das ist das Hauptproblem. Die fast 400 Seiten sind so extrem in die Länge gezogen mit Wiederholungen, immer wieder den gleichen Gedankengängen unserer Protagonisten und einer Handlung, die sich im Kreis dreht. Magie beziehungsweise Fantasy war nicht zu spüren und leider auch keine echte Gefahr.

Ich bin mir sicher, dass Stefanie Lasthaus Talent zum Schreiben hat, denn hin und wieder funkelte eine gewisse Leidenschaft durch. Meiner Meinung nach ist das allerdings noch ausbaufähig, was aber keine Schande ist. Nur die Schreibroutine hilft, besser zu werden und seinen eigenen Stil zu finden.




- Neve -

Leider sind der Autorin auch die Charaktere nicht besonders glaubhaft gelungen. Es fehlte an einer gewissen Nähe, an einer Hintergrundgeschichte. Ich habe mich teilweise so gefühlt, als würde ich ins kalte Wasser geworfen werden. Neve ist nämlich ein recht schwieriger Charakter, aber warum sie so schwierig ist, erfahren wir nicht. Am Rande bekommen wir nur mit, dass sie vor ihrem gewalttätigen (Ex-) Freund geflohen ist. Ansonsten bleibt sie recht farblos und ihre Handlungen konnte ich teilweise nicht nachvollziehen.

Neve war mir leider auch überhaupt nicht sympathisch, sondern das genaue Gegenteil. Teilweise hat sie mich genervt, denn sie wird als sehr unschuldig und schüchtern beschrieben, ist aber streckenweise doch sehr berechnend. Wie sollte ich also Emotionen für ihre Liebesgeschichte aufbringen?

- Lauri -

Neves Gegenpart ist Lauri, ein junger Künstler, der in einer Hütte einfach nur in Ruhe arbeiten will, dann aber Neve in einem Schneeberg halb erfroren findet. Natürlich verliebt er sich in den ersten 24 Stunden so unsterblich in sie, dass er am liebsten immer an ihrer Seite sein will ...

Die Anziehung der beiden konnte ich nicht verstehen, aber ich bin wohl auch einfach nicht der Typ für solche oberflächlichen Liebeleien. Lauri war mir zu Beginn halbwegs sympathisch, aber irgendwann verlor sich auch das. Für mich war zwischen den beiden leider keinerlei Liebe spürbar, denn dafür ging es mir zu schnell. Die beiden haben kaum ein Wort gewechselt und dann soll es die große Liebe sein? Selbst Edward und Bella haben sich mehr Zeit gelassen! (Sorry, den konnte ich mir an dieser Stelle nicht verkneifen!)




Leider weckt das Cover und auch der Klappentext ganz andere Erwartungen an das Buch. Ich bin von einer jugendlichen Love-Story mit Fantasyelementen ausgegangen, doch stattdessen sind sowohl Neve als auch Lauri bereits Erwachsene, die sich vorrangig sexuell zueinander hingezogen fühlen. Die Emotionen, die von der Autorin vermutlich beabsichtigt waren, sind bei mir leider nicht angekommen. Ganz im Gegenteil, ich hatte schon nach den ersten 50 Seiten solch eine Langeweile gespürt, dass ich das Buch am liebsten abgebrochen hätte. In der Hoffnung, dass die Geschichte irgendwann Fahrt aufnimmt, habe ich weitergelesen.

Leider wollte das Kopfkino bei mir einfach nicht einsetzen. Es war, als würde ich die Geschichte aus der Ferne betrachten. Einzig die Beschreibungen der Umgebung sind der Autorin anschaulich gelungen. Die frostige Eislandschaft war spürbar, aber leider hat das nicht gereicht, um den Buch ausreichend Leben einzuhauchen. Es blieb alles kalt und für mich lief alles recht geradlinig ab. Höhen und Tiefen habe ich vergebens gesucht und Verständnis konnte ich für einige Handlungen leider nicht aufbringen. (Hier sei besonders ein gewisser Mord erwähnt ...)

Rückblickend betrachtet fand ich die reine Grundidee nicht schlecht, aber hier hapert es eindeutig an der Umsetzung. Der Schreibstil liest sich sehr abgehackt und erzeugte keine Bilder in meinem Kopf. Die Charaktere wirkten blass und ohne Leben, teilweise hatte ich das Gefühl, die Autorin würde ihre eigenen Personen nicht so recht kennen und leider wird die ganze Geschichte ohne erkennbaren Spannungsbogen erzählt. Einzig die Aufmachung des Buches gefällt mir, passt aber leider überhaupt nicht zum Inhalt.

Zum Ende möchte ich an dieser Stelle nicht viel sagen. Es passt, ist aber genau so zu erwarten und erinnert ein wenig an die Happy Ends aus gängigen Märchen. Mir fiel die Rezension an dieser Stelle wirklich schwer, denn leider konnte ich dem Buch nichts Positives abgewinnen. Streckenweise hatte ich zum Ende hin nur noch überflogen, denn Spaß hatte ich beim Lesen leider nicht! Ich möchte die Autorin an dieser Stelle aber auf keinem Fall demotivieren. Talent ist spürbar und sie soll unbedingt weiterschreiben!




Es tut mir leid, das Buch an dieser Stelle nicht besser bewerten zu können. "Das Frostmädchen" war das komplette Gegenteil von dem, was ich erwartet hatte. Die Geschichte ist zäh, die Charaktere sind blass und der Schreibstil zu aufgebauscht!

Ich vergebe 1 von 5 Käseratten,









Freitag, 18. November 2016

[Rezension] Das Spiel - Rache - Jeff Menapace

Titel: Das Spiel (Band 2) - Rache
Autor: Jeff Menapace
Genre: Thriller, Horror
Verlag: Heyne Hardcore
Bereits gelesene Bücher des Autoren: Das Spiel - Opfer - Band 1
Cover und Inhaltsangabe ©  Heyne Hardcore

Achtung! Es handelt sich hier um Band 2 einer Reihe. Rezension enthält Spoiler!




"Im Herbst 2008 wurde die Lambert-Familie im amerikanischen Hinterland Opfer der Fannelli-Brüder. Von den beiden Verbrechern überwältigt, mussten die Lamberts buchstäblich durch die Hölle gehen. Sie haben überlebt – und zurückgeschlagen. Doch es ist noch nicht vorbei, denn die Fannellis haben Freunde, sehr gute Freunde. Das Spiel geht weiter …"




Lange habe ich mich auf den zweiten Teil der "Spiel"-Trilogie gefreut. Der erste Band war für mich ein Highlight in diesem Jahr, denn die Geschichte rund um zwei psychopathische Brüder, die ein bitterböses Spiel spielen wollen, hat mich von der ersten bis zur letzten Seite begeistern können.

Im zweiten Band bleibt sich Jeff Menapace weiterhin treu, doch die psychopathische Seite, die ich im ersten Teil so gerne mochte, blieb recht seicht, denn schließlich ist einer der Brüder tot und der andere sitzt im Gefängnis. Trotzdem fand ich es wieder toll, die Lamberts zu treffen, auch wenn ich sagen muss, dass der Horror hier ein wenig ausblieb und es viel mehr in Richtung Action ging!




- Amy und Patrick -

Wie im ersten Teil begleiten wir auch hier die Familie Lambert, die noch immer mit den Folgen aus dem Geschehen an Crescent Lake zu Kämpfen hat. Ihr Sohn Caleb empfindet keine direkte Trauer und auch wenn die Beziehung von Amy und Patrick auf dem ersten Blick so liebevoll wie zuvor wirkt, brodelt es doch unter der Oberfläche.

Ich mochte Amy und Patrick sehr, denn im ersten Teil habe ich ihren Kampfgeist kennengelernt und war über ihren Zusammenhalt erstaunt. Dieser ging hier im zweiten Teil ein wenig verloren. Die beiden entfernen sich ein wenig von einander und das fand ich sehr schade.

- Monica und John -

Als Gegenpart in diesem Band haben wir nun nicht mehr die verrückten Fannelli-Brüder, sondern Monica und John. Wie die beiden zu den Brüdern stehen, möchte ich hier nicht verraten, denn das würde einen Teil der Spannung wegnehmen. Ich fand sie passend, aber für meinen Geschmack zu überlegen. Sie wirken ein wenig wie die typischen "Superbösewichte", die von niemanden geschnappt werden können. Besonders Monica mochte ich daher überhaupt nicht! 




Lange habe ich mich darauf gefreut, die Lamberts erneut treffen zu dürfen. Die Geschichte fängt zwar sehr ruhig, aber dennoch interessant an. Wir erfahren, wer Monica ist und warum sie plötzlich auf Artys Seite steht. Arty selbst ist noch immer im Gefängnis und kommt da wohl so schnell nicht raus. Oder?

Während im ersten Band noch eine gruselige Stimmung vorherrschte, liegt der Fokus hier eher im Actionbereich. Das eigentliche Spiel, das im Zentrum des ersten Bandes stand, wird hier nicht mehr mit der Intensität fortgeführt, wie im ersten Teil. Plötzlich ist da Monica, die lautlos wie eine Assassine alle tötet und vollkommen überlegen ist. Mir hat die übertriebene Art der beiden Brüder ein wenig gefehlt.

Ich muss sagen, dass ich viel von diesem Buch erwartet habe, denn schließlich hat mich der erste Band vollständig überwältigt. Er war von vorne bis hinten mein Geschmack, denn ich liebe Horrorfilme, die sich um völlig kranke Personen drehen. Auch der Überlebenskampf der Lamberts im ersten Teil und die vielen kleinen Überraschungen haben mich in den Bann gezogen. Das alles war in "Das Spiel - Rache" kaum noch vorhanden.

Trotz meiner Kritik muss ich sagen, dass ich das Buch gerne gelesen haben. Zwar gab es einige sehr zähe Momente, aber es gab dennoch Spannung und das Gefühl, zusammen mit Amy und Patrick gegen diesen Alptraum kämpfen zu müssen. Der Autor erzählt seine Geschichte wirklich flott und es gibt zudem einige kleine Wendungen, aber für mich war das Buch leider nicht mit dem ersten Band zu vergleichen.

Besonders enttäuschend fand ich das Ende. Im ersten Teil ging es noch ums nackte Überleben, um echte Angst, ums Kämpfen . Im zweiten Teil fügt der Autor einen "Superhelden" ein, der vollkommen überlegen ist. Klar, wenn die Charaktere selbst nicht aus der Sache rauskommen, brauchen sie halt einen Hulk, der ihnen hilft und das für sie erledigt ... Hier hätte ich mir gewünscht, dass die Lamberts wieder selbst aus der Sache rauskommen müssen. So war das Gesamtwerk hier nur ein mittelmäßiger Actionroman, bei dem das Besondere des ersten Bandes leider vollständig fehlte!



Statt  um Horror geht es im zweiten Band der Spiel-Trilogie eher um Action. Spannend ist das Buch, aber es ist nicht mit der Stärke des Vorgängers vergleichbar!

Ich vergebe 3 von 5 Käseratten.

Mittwoch, 16. November 2016

[Rezension] Doubt - Zu wahr, um schön zu sein - Nadine Stenglein

Titel: Doubt - Zu wahr, um schön zu sein
Autor: Nadine Stenglein
Genre: Roman
Verlag: KopfKino-Verlag Thomas Dellenbusch
Bereits gelesene Bücher der Autorin: keine
Cover und Inhaltsangabe ©  KopfKino-Verlag




"Außer ihrer besten Freundin weiß niemand, dass die 28jährige Kathleen Forster die berühmte Thrillerautorin Kate Simon ist. In ihrem Haus in Neponsit, New York, hat sie ein Zimmer an Paul untervermietet. Der junge Mann hat sich angeblich soeben von seiner Frau getrennt und benötigt nur vorübergehend eine Bleibe. Er sieht blendend aus und ist sehr charmant. Kathleen fühlt sich sofort stark zu ihm hingezogen. Doch dann entdeckt sie mehr und mehr Hinweise darauf, dass es sich bei Paul um den gesuchten Mörder Jack Hope handeln könnte. Trotz der Schmetterlinge im Bauch beginnt sie, auf eigene Faust zu ermitteln - die Schlagzeile "Thrillerautorin überführt echten Mörder" vor Augen. Doch wie heißt es so schön? Wer sich in Gefahr begibt ..."




"Doubt - Zu wahr, um schön zu sein" ist ein Buch, das mir eigentlich erst einmal gar nicht aufgefallen ist. Ich fand das Cover nicht besonders anziehend und auch der Titel liest sich ein wenig seltsam. Er ist zwar originell, aber ich konnte mir schwer etwas darunter vorstellen. Die Idee, eine Geschichte in Spielfilmlänge zu verfassen finde ich aber ausgesprochen gut und ich mag Bücher mit Autoren als Protagonisten.

Zu Nadine Stengleins Schreibstil kann ich nicht so viel sagen. Er ist sehr einfach und auf den Punkt gebracht, ohne Abschweifungen und sehr flott. Ob das nun positiv oder negativ ist, vermag ich nicht unbedingt zu sagen. Das Buch hat sich allerdings sehr gut und schnell lesen lassen und das ist bei dieser Reihe wohl der Anreiz, denn das sind echte Bücher für Zwischendurch. (Das Buch habe ich durch mein Lesetempo auch in unter einer Stunde geschafft!)




- Kathleen beziehungsweise Kate Simon -

Das das Buch recht kurz ist, bleibt natürlich kaum Zeit für tiefe Charaktereinführungen und Charakterentwicklungen. Das habe ich in diesem Buch auch nicht erwartet. Schade fand ich aber, dass das Leben einer Thrillerautorin nur so lieblos abgearbeitet wurde, denn eigentlich war das der Grund, warum ich das Buch zur Hand genommen habe!

Zu den Charakteren kann ich hier leider nicht mehr sagen. Im Grunde haben wir nur die überaus erfolgreiche Thrillerautorin, die gerade in der Endphase ihres neuen Buches ist und auf der anderen Seite den Schönling Paul, der ein Geheimnis zu haben scheint!




Die Idee dieser Bücher in Spielfilmlänge finde ich genial. "Doubt - Zu wahr, um schön zu sein" hat sich sehr schnell lesen lassen, doch für mich fehlten leider die "Wow-Momente". Die Autorin wirkte stellenweise sehr gehetzt und wollte alles möglichst schnell erklären, was leider bei mir dafür gesorgt hat, dass kaum Spannung aufkam. Das Tempo war mir einfach zu schnell, es gab für mich keinen Platz, um mit den Charakteren warm zu werden oder richtig mitfiebern zu können.

Kathleen, beziehungsweise die Thrillerautorin Kate Simon, findet einige Dinge über ihren neuen Mitbewohner Paul heraus, die darauf schließen lassen, dass er ein gesuchter Mörder ist. Tja, was soll ich sagen, Der Klappentext erzählt praktisch die gesamte Geschichte bis auf das Ende. Und das Ende war leider so gar nicht meins. Es war zwar unerwartet, aber zu schwach für einen Kurzroman um diesen länger in Erinnerung zu behalten! Schade!




Das Buch lässt sich flott lesen und auch die Idee dieser Reihe ist wirklich genial, leider hat es mit bei "Doubt - Zu wahr, um schön zu sein" stark an Spannung gefehlt und die letztendliche Auflösung war mir eine Spur zu flach.

Ich vergebe 3 von 5 Käseratten.



Montag, 14. November 2016

[Rezension] Daniel Taylor und das dunkle Erbe - Monica Davis

Titel: Daniel Taylor
Autor: Monica Davis
Genre: Fantasy, Jugendbuch
Verlag: Bastei Entertainment
Bereits gelesene Bücher der Autorin: keine
Cover und Inhaltsangabe ©  Bastei Entertainment




"Daniel, der als Außenseiter an der Highschool nicht viel zu lachen hat, entdeckt plötzlich Gefühle für seine attraktive Klassenkameradin Vanessa. Und als ob das nicht bereits verwirrend genug wäre, geschehen auf einmal seltsame Dinge in seinem Leben.

Seine Welt steht kopf, als er von seiner wahren Herkunft erfährt. Daniel wird von den Schatten eines dunklen Erbes eingeholt - ein Erbe, das ihm die Tür zu einer anderen Welt öffnet, der Welt der Dämonen ..."




Schon lange habe ich kein Fantasy-Buch mehr gelesen, da dieses Genre von mir eigentlich kaum Beachtung findet. Da ich aber in letzter Zeit wieder im "Supernatural"-Fieber bin, wollte ich unbedingt ein Buch über Dämonen lesen. So bin ich auf diese Reihe von Monica Davis gestoßen!

Das Buch ist ein typischer Jugendroman, wobei ich sagen muss, dass es eine gute Mischung aus "Love-Story" und "Fantasy" ist. Es dreht sich natürlich, wie der Titel vermuten lässt, alles um Daniel Taylor, einem Außenseiter, der plötzlich mit seltsamen Dingen konfrontiert wird und schließlich herausfinden muss, dass er schon bald ein dunkles Erbe antreten soll!

Den Schreibstil von Monica Davis fand ich angenehm, doch es gab einiges, was mir eher nicht gefallen hat. So ist beispielsweise jeder in diesem Buch "superschön" und hat "einen perfekt geschwungenen Mund". Nach dem gefühlt zehnten Mal mit dieser Beschreibung, konnte ich nur noch die Augen verdrehen. Ich muss sagen, dass ich solch überaus perfekte Charaktere nie besonders mag. Daniel und Nessa, die hier im Fokus stehen, scheinen kaum Fehler zu haben  und das hat mich dann doch ein wenig gestört.




- Daniel Taylor -

Daniel Taylor ist der typische Schönling, der aber komischerweise der Außenseiter in der Schule ist und eigentlich keine Freunde besitzt bis auf seine Nachbarin Nessa. Zu Beginn merken wir als Leser schnell, dass Daniels leben nicht perfekt ist und das er sich seit einiger Zeit seltsam fühlt. Es scheint, als wollte eine dunkle Macht Besitz von ihm ergreifen!

Ich mochte Daniel, auch wenn er mir zu glatt und perfekt vorkam. Die zarte Liebesgeschichte, die hier im ersten Teil aufblüht und wohl noch in den nächsten Bänden fortgesetzt wird, fand ich absolut passend!

- Vanessa -

Vanessa, die von Daniel liebevoll Nessa genannt wird, ist seine Nachbarin und gleichzeitig seine beste Freundin. Schnell wird klar, dass Nessa auf Daniel steht, aber nie den ersten Schritt gemacht hat. Werden die beiden tatsächlich zueinander finden?




In dem ersten Band dieser digitalen Trilogie geht es um Daniel und Nessa, aber auch um ein dunkles Geheimnis und zu meiner großen Freude kamen Dämonen vor. Ja, ich stehe auf Dämonen. ;)

Die Geschichte beginnt mit einem Rückblick in die Vergangenheit, als ein junger Mann namens James, der ein Wächter ist, auf einen Stab stößt und damit eine unsagbare Macht freisetzt. Wie dieser Mann in die Geschichte passt und was er mit den Dämonen zu tun hat, will ich hier nicht verraten, aber Monica Davis hat ihre Geschichte wirklich gut durchdacht und es gibt so einige Überraschungen und Wendungen.

"Daniel Taylor und das dunkle Erbe" ist ein eher ruhiges Buch, das zwar nie abflacht, aber auch keinen Spannungsbogen besitzt. Die Geschichte ließt sich recht flott und ist interessant, aber es fehlt ein großes Final oder ein Ereignis, das den Höhepunkt hier darstellt. Das ist die Schwachstelle in diesem Buch, denn bis jetzt bin ich ein wenig zwiegespalten, ob ich auch die Fortsetzungen lesen werde.

Das Buch ist auf keinen Fall schlecht, aber es ist vollgequetscht mit Informationen und demzufolge leidet die Handlung. Die Liebesgeschichte fand ich süß und passend, doch dadurch kam die Fantasygeschichte ein wenig zu kurz, denn diese wird immer nur angedeutet. Eine wahre Bedrohung war in diesem Buch nicht spürbar.




Trotz meiner kleinen Kritik habe ich das Buch gerne gelesen. Es hat mich nie direkt gelangweilt, aber es fehlte mir das gewisse Etwas. Es ist eine nette Geschichte für Zwischendurch, die hoffentlich im zweiten Teil richtig Fahrt aufnehmen wird. Potenzial ist vorhanden, denn die ganze Idee fand ich toll!

Ich vergebe 3 von 5 Käseratten.