Sonntag, 31. Juli 2016

[Rezension] Spiel unter Freunden - P. J. Tracy

Titel: Spiel unter Freunden 
Autor: P. J. Tracy
Genre: Thriller, Roman
Verlag: rororo
Cover und Inhaltsangabe ©  rororo



"Fünf befreundete Computerfreaks haben ihr Internet-Game “Fang den Serienkiller” online gestellt. Doch ein Spieler lässt die Morde detailgetreu und äußerst grausam Wirklichkeit werden. Die Cops in Minneapolis und im verschlafenen Wisconsin wissen: Das Spiel hat achtzehn Levels, und die Zeit drängt. In einem furiosen Showdown zeigt das Böse schließlich sein Gesicht."




Seit Jahren liegt dieses Buch bereits auf meinem SUB und ich habe immer mal wieder angefangen zu lesen, doch dann das Interesse verloren. Jetzt wurde es aber mal Zeit für mein erstes Buch des Autorenduos P. J. Tracy.

P. J. Tracy ist ein Autorengespann aus Mutter und Tochter und es ist ein typischer Thriller, der hier besonders Wert auf die Ermittlung beziehungsweise Auflösung einer Reihe von Morden legt. Die "Opfer" in dem Sinne sind nur Nebensache. Wer mich kennt, weiß jetzt, dass solche Thrillers eigentlich nicht meinem Geschmack entsprechen, aber "Spiel unter Freunden" ist trotzdem ein intelligenter Thriller mit einer gut konstruierten Geschichte!




- Magozzi und Rolseth -

Hier haben wir die Ermittler in diesem Fall und es gibt auch ein paar Einblicke in ihr Privatleben. Im Fokus steht allerdings die Suche nach dem Mörder und so begleiten wir die beiden Beamten auf der Suche nach der Wahrheit.

Normalerweise mag ich keine Thriller, die zu über 50% aus der Sicht der Ermittler geschrieben sind, da ich die Sicht der Opfer oder Täter interessanter finde! Auch hier war mir die ganze Ermittlungsarbeit ein wenig zu viel. Es ist einfach nicht mein Geschmack.

- Grace und ihre Freunde -

Auf der anderen Seite haben wir noch die 4 Freunde, die gemeinsam ein Computerspiel entwickelt haben. Grace scheint hier im Mittelpunkt zu stehen und schnell wird klar, dass die Freunde noch viel mehr verbindet, als auf den ersten Blick sichtbar.

Die Sichtweisen der Freunde fand ich am spannendsten in diesem Buch. Sie haben dafür gesorgt, dass ich die eher zähen Abschnitte aus der Sicht der Ermittler durchhielt!




Ganz überzeugen konnte mich "Spiel unter Freunden" nicht. Das muss ich ehrlicherweise gleich zu Beginn der Rezension anmerken, aber ich bin froh, endlich mein erstes Buch von P. J. Tracy gelesen zu haben.

Serienmörder-Thriller sind ja nichts Neues. Ganz im Gegenteil. Der Markt ist voll von Büchern, in denen ein Psychopath von engagierten Ermittlern gejagt wird. Was also hebt "Spiel unter Freunden" von der Masse ab?

Das Buch beinhaltet auf jeden Fall eine gut konstruierte Geschichte. Alles passt perfekt zusammen und die Idee mit dem Computerspiel, das als Vorlage für Morde dient, finde ich genial. Nur die zähe Ermittlungsarbeit hätte nicht sein müssen. Klar, es ist vermutlich realistisch und ein ganz interessanter Einblick, doch leider nimmt es immer die Spannung.

Im Fokus der Geschichte steht die Ermittlungsarbeit. Opfer und Täter werden zur Nebensache, was mir bei Thrillern nur selten gefällt. Auch auf brutale Szenen wird hier verzichtet, insgesamt ist das Buch sehr ruhig und verzichtet auf einen hohen Spannungsbogen. Stattdessen heißt es: Miträtseln.

Der ganze Plot ist gut ausgearbeitet und das Ende wirklich passend, wenn ich für mich nicht ganz überraschend. Ich würden diesem Thriller als typische "Durchschnittsware" bezeichnen. Thrillerfans, die auch etwas langweilige Ermittlungsarbeit nicht zurückschrecken lässt, sollten auf jeden Fall einen Blick riskieren.




Für mich ein Durchschnitts-Thriller, wie ich ihn schon oft gelesen habe. Der Plot ist gut, für mich war die Ermittlungsarbeit aber teilweise zu langweilig!

Ich vergebe 3 von 5 Käseratten.



Freitag, 29. Juli 2016

[Rezension] Gib Pfötchen! - Sarah Harvey

Titel: Gib Pfötchen!
Autor: Sarah Harvey
Genre: Roman, Liebesroman
Verlag: Piper
Cover und Inhaltsangabe ©  Piper



"Als Theodora mit ihrem Verlobten nach Cornwall zieht, lässt sie in London nicht nur ihr altes Leben, sondern auch ihren gesunden Menschenverstand zurück. Denn kaum angekommen, erweist sich ihr Liebster als emotionale Eintagsfliege und verlässt sie für seine alte Flamme Gemma. Trotz Liebeskummer bleibt Theodora in Cornwall - zu schön ist das malerische Dorf an der Küste. Sie richtet sich in einem hübschen Cottage ein, da stellt ein liebenswerter Vierbeiner ihr Leben plötzlich völlig auf den Kopf."




Endlich ist der Sommer auch bei mir angekommen und was passt da besser, als eine leichte Liebesgeschichte, die sich auch noch um einen süßen Hund dreht? Ja, ich liebe Hunde. Ich habe ja selbst einen und deswegen war diese Geschichte mal wieder eine willkommene Abwechslung zu den Thrillern und Horrorbüchern, die ich sonst lese.

Sarah Harvey ist keine Unbekannte für mich. Ihr Buch "Kannst du mir verzeihen?" hatte mir im vergangenen Jahr die Weihnachtszeit versüßt und deswegen wollte ich ein weiters Buch von ihr ausprobieren. Gleich zu Beginn muss ich anmerken, dass mir "Kannst du mir verzeihen?" wirklich besser gefallen hat. Die Geschichte war emotionaler und besser geschrieben. In "Gib Pfötchen!" war besonders der Anfang recht zäh und die Autorin hat es sich mit der Charaktereinführung sehr schwer getan. Ihr gewohnter Stil war erst ab der Hälfte der Geschichte sichtbar und erst da hat mich das Buch auch in den Bann gezogen!




- Theo -

Theo, die eigentlich Theodora heißt ist eine junge Künstlerin, die gerade mit ihren Verlobten nach Cornwall gezogen ist. Zu Beginn der Geschichte hatte ich das Gefühl, mit ihr nicht so recht warm zu werden. Dauernd wurde erwähnt, was für eine tolle Künstlerin sie doch ist und wie umwerfend ihre Bilder sind. Hinzu kam die seltsamen Entwicklungen mit ihrem Freund, der urplötzlich seine Koffer packt und abhaut.

Sie Autorin hat sich mit der Einführung ihrer Charaktere schwergetan. Leider war Theo für mich zu Beginn eine sehr unnahbare Person, zu der ich kein Mitgefühl empfinden konnte. Das alle konnte sich erst ab der Hälfte ändern, denn hier lernen wir sie erst richtig kennen!

- Jonas -

Abwechselnd wird die Geschichte aus der Sicht von Theo und Jonas erzählt. Beide haben erst mal scheinbar nichts miteinander zutun, aber manchmal hat eben doch das Schicksal seine Finger im Spiel.

Jonas Abschnitte haben mir von Anfang an besser gefallen, als die von Theo. Jonas ist verlobt mit einer, sagen wir mal, recht schwierigen Frau. Natalie hat ihren eigenen Kopf und alle in Jonas Umfeld sehen, was für ein Mensch sie wirklich ist - nur Jonas ist halt Blind vor Liebe. Aber möchte er mit dieser Frau wirklich den Rest seines Lebens verbringen?

- Dylan/ Dill -

Die eigentliche Hauptrolle in diesem Buch hat aber natürlich der Hund. Zu Beginn der Geschichte kommt er zu Jonas, der ihn sofort in sein Herz schließt. Doch das Blatt wendet sich und aus Dylan wird kurzzeitig Dill. Wie das zusammenpasst? Das möchte ich hier nicht verraten. Aber wer Hunde mag, wird auch diese Geschichte unsagbar süß finden!




Mit dem Einstieg ins Buch habe ich mich ein wenig schwergetan. Theos Sichtweise wollte mir so gar nicht zusagen. Bei Büchern liebe ich es, wenn aus verschiedenen Sichtweisen erzählt wird, doch das Problem hier ist meist, dass der Leser meist eine davon lieber mag und den Hang verspürt, die andere Person nur zu überfliegen. Leider hatte ich das Problem auch hier. Mit Theo wurde ich nicht warm.

Die Autorin hat, wie ich zuvor schon erwähnt habe, die ganze Lebensgeschichte versucht runterzuleiern. Besonders bei Theo fiel mir das auf. Urplötzlich erschien dann im Fließtext die ganze Lebensgeschichte, was mich sehr überfordert hat. Beinahe hat mich diese Tatsache dazu gebracht, das Buch abzubrechen. Zum Glück habe ich es aber nicht getan!

Ab der Hälfte wird das Buch nämlich richtig gut und absolut romantisch! Da ist natürlich der Hund, den ich hier einfach einmal als "Amor" bezeichnen muss. Seine Rolle in dieser Geschichte ist absolut süß und er hat mich oft zum Schmunzeln gebracht.

In dem Buch gibt es neben Dylan noch einige andere Hunde, die plötzlich ein tolles Zuhause finden. Eine warme Geschichte voller Liebe, die bei mir aber auch einen fahlen Beigeschmack erzeugt hat. Ich denke und hoffe, dass sich niemand durch das Buch animiert fühlt, sich plötzlich und völlig unüberlegt einen Hund zuzulegen!

Der Stil von Sarah Harvey hat im Verlauf tatsächlich seinen Höhepunkt gefunden und dann hatten mich beide Geschichten, die erst recht spät zusammengeführt werden, doch völlig eingenommen. Es gibt immer kleine Hinweise, die erahnen lassen, dass sich beider Leben schon gekreuzt haben, aber trotzdem lässt sich die Autorin viel Zeit, ihre Protagonisten aufeinandertreffen zu lassen. (das passiert tatsächlich erst auf den letzten Seiten!)




"Gib Pfötchen!" ist kurzweiliger Roman über einen Hund, der ohne es zu wissen Amor spielt! Trotz zähem Einstieg kann ich das Buch empfehlen!

Ich vergebe 4 von 5 Käseratten.

Dienstag, 26. Juli 2016

[Rezension] Dreck - David Vann

Titel: Dreck
Autor: David Vann
Genre: Roman
Verlag: Suhrkamp
Cover und Inhaltsangabe ©  Suhrkamp



"Galen ist 22 und hungrig nach Erlösung. Er lebt mit seiner Mutter auf einer Walnussplantage in Kalifornien von den Resten eines alten Familienvermögens, und er hasst es alles: die Hitze und den Dreck, die emotionale Bedürftigkeit seiner Mutter, ihre Macht über ihn. Die ganze verlogene Idylle. Doch Galen ist ein Phantast, und statt sein Leben in die Hand zu nehmen, sucht er Erleuchtung, liest Castaneda, »Der Prophet, Die Möwe Jonathan«. Er möchte auf dem Wasser gehen, endlich körperlos sein, doch seine Bedürfnisse halten ihn gefangen, und so ist er Jennifer, seiner 17-jährigen Cousine, die ihre erotische Macht über ihn erkennt, hilflos ausgeliefert. Bei einem Familienausflug in die Wälder eskalieren die Spannungen, die Mutter wendet sich gegen ihren eigenen Sohn, will ihn vernichten. Und Galen merkt, wie weit er zu gehen bereit ist, um die Transzendenz zu erreichen, nach der er strebt."




"Dreck" von David Vann ist ein ganz eigenes Buch, das wohl die Leserschaft spalten wird. Der Schreibstil des Autoren lässt sich meiner Meinung nach am besten mit dem Wort "überheblich" beschreiben. Es ist immer ein wenig übertrieben, hier eine Metapher, dort eine Metapher und Verdeutlichung. Ich mag stilistische Mittel sehr gerne, muss aber auch sagen, dass ich sie mit Bedacht eingesetzt viel lieber mag.

David Vann schreibt recht kompliziert und daher denke ich, dass dieses Buch nicht jedem gefallen wird. Es ist keine geradlinige Geschichte, sondern viel mehr ein Kammerspiel, bei dem es um die Gedankenwelt eines nicht ganz so "normalen" Charakter geht. Aber was ist schon normal?



- Galen -

Galen ist wohl 22, kam für mich aber schon nach den ersten Seiten wie ein kleiner, hilfloser Junge vor, der nichts auf die Reihe bekommt. Er lebt in seiner eigenen Welt, möchte "irgendwie" auds College gehen, doch steht unter dem Druck seiner Mutter.

Die beste Beschreibung für Galen ist das Wort Muttersöhnchen, denn genau das ist er. Es gibt so einige Szenen, in denen klar wird, dass die Mutter ihren Sohn dominiert. Sei es jetzt beim Essen (Galen ist Vegetarier, bekommt von seiner Mum aber durchwegs Fleisch vorgesetzt) oder der der Möglichkeit, endlich ein eigenes Leben führen zu können!

Galen ist gänzlich unerfahren, sowohl auf sexueller Ebene, als auch auf emotionaler Ebene. Er hat, so wie es scheint, keine Freunde, nur seine Mutter, die ebenso ein recht trostloses Leben führt. Ist es da normal, dass man sich Machtspielchen hingibt? Ist es der Hang dazu, unterdrückt zu werden?




"Dreck" ist ein außergewöhnliches Werk eines außergewöhnlichen Schriftstellers. Es ist kein Buch, dass sich mal eben nebenbei lesen lässt, denn es erfordert so einige Erkenntnisse und auch einiges an Menschenkenntnis.

Was ist wahr in Galens verrückter Welt? Ist er das Muttersöhnchen, das alle ihn in sehen? Und warum bricht er nicht endlich aus? Die Geschichte lässt sich in wenigen Worten zwar erzählen, aber um sie zu verstehen, bedarf es weit mehr.

In erster Linie geht es um Unterdrückung, um Schuldzuweisungen und um die eigenen Schwächen, die offenbart werden, um darauf herumzutreten. Da ist auf der einen Seite Galens sexuelle Unerfahrenheit, die von seiner Cousine schamlos ausgenutzt wird, aber auch das sichtbare Fehlen von Zukunftsperspektiven. Galens Mutter lebt ihm ein Leben vor, dass eigentlich nicht erstrebenswert ist, denn sie ist eine Abhängige, die sich dies nicht eingestehen will.

"Dreck" ist in diesem Buch viel vorhanden. Die ganze Beziehung zwischen Galen und der Mutter ist eigentlich nur Dreck, genau wie das gesamte Familienleben. Der Autor schafft es, hier das Gesamtbild einer zerrütteten Familie zu erschaffen, die einfach aneinander vorbeiredet. Harmonie sucht man in diesem Buch vergebens.

Das Ende ist dann schnell, schmutzig (wie könnte es auch anders sein?) und recht offen. Eine Abkapselung, die eigentlich keine ist. Das Buch wurde auf einigen Seiten als Meisterwerk bezeichnet. Das würde ich so vielleicht nicht sehen, aber ich denke, es ist einfach mal etwas völlig anderes und wenn man bereit ist, sich darauf einzulassen, wird man mit einer interessanten Geschichte und einem originellen, wenn auch an einigen Stellen übertriebenen Schreibstil belohnt!




Ein Buch, das so dreckig ist wie der Titel es vermuten lässt. Ein kleines, stilles Werk mit einer Geschichte zum nachdenken. Kein Buch für Zwischendurch, aber absolut lesenswert!

Ich vergebe 4 von 5 Käseratten.

Sonntag, 24. Juli 2016

[Rezension] Irrsinn - Dean Koontz

Titel: Irrsinn
Autor: Dean Koontz
Genre: Thriller, Horror
Verlag: Heyne
Cover und Inhaltsangabe ©  Heyne




"Als Billy Wiles in einer obskuren Nachricht vor die Wahl gestellt wird, welcher von zwei Menschen ermordet werden soll, hält er das für einen makabren Scherz. In Wirklichkeit ist es der Auftakt zu dem irrsinnigen Feldzug eines psychopathischen Mörders."



Dean Koontz gehört zu meiner Jugend genau wie Stephen King oder Richard Laymon. Früher habe ich einige Bücher von Koontz in unserer Bücherei gefunden und im Laufe der Zeit immer mal wieder etwas von ihm gelesen. Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich viele seine Bücher mag, ein paar aber auch einfach zu abgedreht fand.

"Irrsinn" war nun seit einigen Jahren mal wieder ein Buch, an das ich mich von ihm herangewagt habe. Und ich muss sagen, "Irrsinn" subt bei mir schon ewig lange, obwohl es sich echt spannend angehört hat. Aber so ist es eben manchmal. Dieses Buch habe ich übrigens auch zusammen mit meinem Mann gelesen - für ihn war dies auch der erste Koontz!




- Billy Wiles -

Ich denke, bei den Charakteren muss ich hier nur Billy Wiles nennen. Billy, ein Barkeeper, der eigentlich ein ganz netter Kerl ist, gerät plötzlich in einen echten Alptraum. Der "Irrsinn" beginnt mit einer simplen Nachricht, in der er aufgefordert wird, sich für den Tod eines Menschen zu entscheiden. Er hat hier die Wahl. Oder hat er sie im Grunde doch nicht?

Entweder Billy geht zur Polizei und tötet so eine ältere Frau, die sich sozial engagiert oder aber er geht nicht zur Polizei und tötet eine junge, hübsche Lehrerin. Billy hält das alles natürlich erst einmal für einen dummen Scherz, aber schnell wird klar, dass doch ein irrer Killer dahintersteckt.

Bezüglich Billy hatte ich beim Lesen verschiedene Theorien. Auf der einen Seite war mir Billy und seine Art sympathisch, auf der anderen Seite empfand ich seine Denkweisen doch teilweise recht düster. Die Charakterisierung von Billy ist dem Autoren auf jedem Fall gut gelungen.



"Irrsinn" ist ein Buch, das keinen besseren Titel haben könnte. Der Irrsinn beginnt schon auf den ersten Seite und sogartig wurden wir in diese sehr verzwickte Situation von Billy gezogen.

Dean Koontz baut hier sehr schnell und fließend Spannung auf. Ein paar Szenen wurde zwar arg in die Länge gezogen, aber bei einem solch hohen Spannungsbogen können wir das gut verzeihen. Das Buch lädt zudem zum Miträtseln ein. Wer ist der Killer? Was will er von Billy? Gibt es diesen Killer überhaupt?

Eine gruselige Stimmung wird an einigen Stellen erreicht, doch in erster Linie ist dieses Buch ein Thriller, der auf Spannung setzt und zielsicher auf die Auflösung hinarbeitet. Das Ende fanden wir dann auf jeden Fall auch passend, auch wenn der große Showdown ein wenig kurz ausfiel!


Ein spannender Thriller aus der Feder von Dean Koontz mit leichtem Gruselfeeling! Klare Empfehlung!

Wir vergeben 4 von 5 Käseratten.



Freitag, 22. Juli 2016

[Rezension] Joyride - Anna Banks

Titel: Joyride
Autor: Anna Banks
Genre: Roman, Jugendroman
Verlag: cbt
Cover und Inhaltsangabe ©  cbt




"Die schüchterne Carly und der Draufgänger Arden – Gegensätze, die sich eigentlich so gar nicht anziehen. Dennoch verlieben sie sich Hals über Kopf ineinander – der Beginn einer leidenschaftlichen Love-Story. Und eines gefährlichen Abenteuers. Denn sowohl Carly als auch Arden hüten ein brisantes Familiengeheimnis, dessen Enthüllung zu einem atemberaubenden Wettlauf gegen die Zeit führt …"




Jugendbücher, in denen ein schüchternes Mädchen auf den typischen "Bad Boy" trifft, sind bei weitem nicht neu. "Joyride" von Anna Banks ist aber ein Buch, das mit einer tiefgründigen und süßen Geschichte punkten kann und dabei glücklicherweise fast vollständig auf Kitsch verzichtet.

Abwechselnd aus der Sicht von Carly und von Arden erfahren wir die kleinen Geheimnisse, die das Buch durchweg spannend machen. Zu den einzelnen Problemen der beiden möchte ich hier nichts schreiben, um nicht zuviel von der Geschichte wegzunehmen, aber ich konnte wirklich tief ins Buch eintauchen und mit beiden Charakteren mitfühlen.

Das Buch ist jugendlich und sehr leicht geschrieben, doch weißt trotzdem so einige Schwerpunkte auf, die "Joyride" eben nicht nur als typischen Liebesroman erscheinen lässt!




- Carly -

Carly ist ein sehr armes Mädchen. Sie lebt zusammen mit ihrem Bruder, da ihre Familie ... Ja, ihre Familie ist gerade weg. Hier möchte und kann ich einfach nicht mehr verraten.

Carly steht gewaltig unter Druck. Ihre Tage verbringt sie mit arbeiten, arbeiten, arbeiten und Schule. Ja, sie arbeitet sehr viel und hart und hat eigentlich keinen Spaß im Leben. Sie ist sehr gut in der Schule, doch droht an dem ganzen Druck dennoch kaputt zu gehen!

Da Carly eine Mexikanerin ist, spielen in diesem Buch auch Vorurteile eine kleine, aber wichtige Rolle. Dass Rassismus auch in den USA noch sehr präsent ist, ist ja kein Geheimnis!

- Arden -

Auf den ersten Blick erschien mir Arden wie der typische Macho, der gerne Mädchen abschleppt und sich um echte Gefühle einen Dreck schert. Nach wenigen Seiten wurde mir jedoch klar, dass er gar nicht so ist, wie andere ihn vielleicht sehen. Er ist eine verletzte und traurige Seele, denn auch sein Leben ist nicht so perfekt, wie es vielleicht auf den ersten Blick scheint!

Eigentlich mag ich diese "typischen" Bad Boys in Büchern nicht! Zum Glück hat Anna Banks hier einen einen Charakter erschaffen, der tiefgründig und ehrlich ist. Ich mochte seine Art und seine Anfälle und vor allem mochte ich auch seine weiche Seite!

- Cletus -

Cletus ist eigentlich nur ein Nebencharakter, den ich hier aber unbedingt erwähnen muss. Seine liebevolle, aber schonungslos ehrliche Art habe ich in mein Herz geschlossen. Als Großonkel von Arden taucht er immer mal wieder auf und auch für Carly spielt er bald noch eine große Rolle ...




Von "Joyride" habe ich eigentlich nicht viel erwartet. Für die vergangenen warmen Tage brauchte ich einfach nur ein Buch, das mich ein wenig berührt, in erster Linie aber unterhält. Beides hat "Joyride" auf jeden Fall geschafft - und noch viel mehr.

Die Charaktere mochte ich sofort, besonders mit Carly konnte ich mich identifizieren. Sie ist recht schüchtern, hat aber doch so ihre Eigenarten. Originell fand ich die Einführung beider Charaktere, denn sie "treffen" sich in einer sehr seltsamen Situation. Auch der Großonkel Cletus spielt hier eine Rolle!

Obwohl das Buch eine sehr sanfte Liebesgeschichte enthält ist es nicht kitschig! Ganz im Gegenteil. Ich fand die Geschichte zuckersüß und die Hürden, die sich den beiden in den Weg stellen, unsagbar spannend. Können zwei Menschen, die aus solch unterschiedlichen Gesellschaftsschichten kommen, tatsächlich zueinander finden?

Die Thematiken, die angesprochen werden, sind sehr aktuell und konnten mich daher auf jeden Fall bewegen. Zu Carlys Eltern hatte ich schnell eine Abneigung empfunden, denn ich konnte ihre Beweggründe nicht so recht verstehen. Ardens Vater habe ich wirklich gehasst, aber das wird wohl jeder, denn der Typ ist wirklich ein großes ...

Zum Ende hin gibt es noch eine sehr große Überraschung, mit der ich ehrlich gesagt nicht gerechnet hätte. Ich hatte großen Spaß "Joyride" zu lesen und werde nun auch nach anderen Büchern der Autorin Ausschau halten!




Ein sommerlicher Roman über Liebe und Familie. Absolut Lesenswert!

Ich vergebe 5 von 5 Käseratten.



Dienstag, 19. Juli 2016

[Rezension] Die Schwester - Joy Fielding

Titel: Die Schwester
Autor: Joy Fielding
Genre: Roman
Verlag: Goldmann
Cover und Inhaltsangabe ©  Goldmann




"Caroline Shipley ist voller Vorfreude, denn ihr Mann Hunter hat sie zur Feier ihres Hochzeitstages in ein Luxushotel in Mexiko eingeladen. Gemeinsam mit ihren beiden kleinen Töchtern reisen sie an und beziehen ihre komfortable Suite. Doch was als paradiesischer Aufenthalt geplant war, wandelt sich zum tiefen Trauma in Carolines Leben, von dem sie sich nie erholen wird – denn eines Abends wird die zweijährige Samantha aus der Suite entführt und bleibt für immer verschwunden. Caroline zerbricht beinahe an dem Verlust und muss sich auch noch den Verdächtigungen der Presse stellen, an der Entführung beteiligt gewesen zu sein. Die Jahre vergehen, und irgendwann gibt Caroline selbst den letzten Funken Hoffnung auf, dass Samantha doch noch am Leben ist. Bis sie eines Tages den Anruf einer mysteriösen jungen Frau erhält, die behauptet, ihre verlorene Tochter zu sein – und damit einen Strudel von Ereignissen auslöst, der Caroline die schockierende Wahrheit darüber offenbart, was wirklich geschah in jener heißen Sommernacht in Mexiko ..."




Joy Fielding war schon immer eine meiner Lieblingsautorinnen. Ich habe schon mit 15 oder 16 angefangen, ihre Bücher zu verschlingen und mit "Lauf, Jane, Lauf" hat sie mich vollkommen gepackt. Damals fand ich ihre Geschichte originell und besonders für Frauen hatten sie das gewisse Etwas.

Joy Fielding schreibt gerne über starke Frauen, die eine Menge durchmachen müssen. Die Männer hingegen schneiden nicht besonders gut ab. In jedem ihrer Bücher gibt es mindestens einen gewalttätigen Ehemann oder einen Ehemann, der seine Frau betrügt und belügt. Das ist auch bei "Die Schwester" wieder der Fall, doch leider hat sich für mich ihr gesamter Stil zurückentwickelt.

Klar, dieses Buch ist in erster Linie ein Roman, so wie es auf den Klappentext steht, doch trotzdem hat der Verlag "ein Wahrheit versprochen, die ins Herz der Finsternis führt. Finster war für mich hingegen aber nur die Langeweile, die ich beim Lesen empfunden habe und die ich nicht von Joy Fieldings Büchern gewohnt bin!




- Caroline -

Ihre Geschichte erfahren wir aus zwei Zeitebenen. Einmal erleben wir sie am Tag, als ihre Tochter verschwand als "liebende" Ehefrau und dann in der Gegenwart, als frustrierte Ex-Frau und Mutter. Ich muss sagen, dass ich bei beiden Ebenen nur wenig Sympathie für Caroline empfinden konnte. Klar, sie wird als Mutter hingestellt, die nicht auf ihre Kinder aufgepasst und diese Ungerechtigkeit hat auch mich mitgenommen, aber ich habe sie selbst nicht als gute Mutter wahrgenommen.

Caroline hat nämlich noch ein zweites Kind, das in der damaligen Zeit Eifersüchtig auf die kleine Schwester war. Carolines Verhältnis zu Michelle ist nicht das Beste. Wird die Familie wieder zueinander finden?

- Hunter -

Hunter ist der typische "Buhmann" aus der Feder von Joy Fielding. Er ist ein riesiges ... (Hier kann man jede Beleidigung einsetzen. Sie würde immer passen!) Charaktere wie ihn gibt es in allen Büchern von Joy Fielding und obwohl ich das früher gemocht habe, war mir Hunter und seine "Geschichte" zu vorhersehbar. Schon auf den ersten Seiten erschließt sich eine Wahrheit, die man als aufmerksamer Leser schnell enttarnt!




"Die Schwester" von Joy Fielding ist kein Thriller und auch Spannung sucht man hier leider vergebens. In erster Linie ist das Buch ein Familiendrama, das leider sehr vorhersehbar ist. Ich hatte beim Lesen das Gefühl, Joy Fielding ist aus der Übung gekommen oder schafft es einfach nicht mehr, ihr altes Niveau zu finden.

Leider gibt es zahlreiche Wiederholungen und Nebensächlichkeiten, die dafür sorgen, dass sich die Geschichte über unzählige Seiten in die Länge zieht. Klar, um eine solche Geschichte auf 448 Seiten zu bringen, muss sehr viel gestreckt werden, aber ich war stellenweise kurz davor, das Buch einfach abzubrechen. Das einzige was ich durchhalten ließ: Ich wollte unbedingt wissen, was mit der kleinen Samantha damals passiert ist.

Potenzial hat die Geschichte auf jeden Fall, aber sie verliert sich immer wieder in Nebensächlichkeiten. Im Mittelteil beispielsweise hatte ich das Gefühl, Samantha und ihre Geschichte würde nur noch zur Nebensache werden. Es ging plötzlich nur noch um Caroline und ihren Mann und um die rebellierende Tochter. (Wie oft hier auch erwähnt wurde, dass besagte Tochter kein Fleisch, kein Brot, keine Milchprodukte etc. isst)

Samantha wurde erst zum Ende wieder präsent und die Frage, ob das Mädchen, das sich bei Caroline gemeldet hat, wird dann auch kurz und schmerzlos aufgelöst. Und dann folgt leider das ärgerlichste: die Auflösung, was damals passiert ist. Ganz zu Beginn gibt es eine Szene, die mich genau auf dieses eher lieblose und schon tausend Mal dagewesene Ende eingestimmt hat. Also eine Überraschung und eine "dunkle Wahrheit" war das sicher nicht, sondern vielmehr eine der lieblosesten Auflösungen, die ich je gelesen habe!




Ein sehr langatmiges Familiendrama ohne Spannung und mit einem sehr enttäuschenden Ende. Joy Fielding kann das viel besser!

Ich vergebe 2 von 5 Käseratten.



Freitag, 15. Juli 2016

[Rezension] Das Spiel - Opfer - Jeff Menapace

Titel: Das Spiel - Opfer 
Autor: Jeff Menapace
Genre: Horror
Verlag: Heyne Hardcore
Cover und Inhaltsangabe ©  Heyne Hardcore

Ich bedanke mich ganz herzlich beim Verlag für das Rezensionsexemplar!



"Am idyllischen Crescent Lake im amerikanischen Hinterland ist die Welt noch in Ordnung. Vor der Kulisse des malerischen Sees findet sich in wild-romantischer Umgebung eine Siedlung von Ferienhütten. Hier will die Familie Lambert ihr Wochenende verbringen: Mit Fischen, Barbecue und Freizeitspielen. Auch die beiden Farelli-Brüder haben sich zum See aufgemacht. Auch sie möchten das Wochenende genießen. Auf ihre Art. Mit Spielen. Bösen Spielen. Und ihre Mitspieler haben sie schon auserkoren …"




Auf diesen Auftakt einer Horror-Trilogie habe ich lange gewartet, denn das Buch hat sich allein vom Klappentext schon sehr vielversprechend angehört. Hinzu kommt, dass der Autor Jeff Menapace selbst ein großer Horrorfilmfan ist und "The Texas Chainsaw Massacre" für ein kleines Meisterwerk hält. Wie kann man das nicht sympatisch finden?

Vom Schreibstil habe ich mich ein wenig an Richard Laymon, einen meiner Lieblingsautoren, erinnert gefühlt. Schwarzer Humor kommt hier nicht zu kurz und hat mich an vielen Stellen zum Schmunzeln gebracht. Obwohl der Aufbau dieses Horrorromans an diverse Filme des Genres erinnert, baut der Autor doch geschickt einige Wendungen und Überraschungen ein.

Sein Stil ist sehr einfach und doch einprägsam. Schon auf den ersten Seiten erzeugt er eine spürbare Gefahr und schafft eine Bindung zu den "guten", als auch den "bösen" Charakteren. Ich konnte das Buch kaum aus den Händen legen und wurde teilweise vor Spannung ganz zittrig.




- Amy und Patrick -

Amy und Patrick wollen mit ihren beiden Kindern Caleb und Carrie eigentlich nur entspannte Ferien an einem idyllischen See verbringen. Doch schon auf der Fahrt treffen sie auf einen seltsamen Kerl und es geschehen sonderbare Dinge, bei denen sie sich einreden, dass es nur blöde Scherze sind.

Die beiden als Paar waren unglaublich süß. Obwohl sie schon viele Jahre verheiratet sind, lieben sie sich noch wie am ersten Tag und das ist spürbar. Die Verbundenheit der beiden und die Liebe, die sie ihren Kindern geben, macht sie letztendlich zu Kämpfern. Aber werden sie dem "Spiel" auch entkommen können?

- Arty und Jim -

Hier haben wir unsere beiden Bösewichte und diese empfand ich als sehr originell charakterisiert. Sie sind auf der einen Seite "typisch böse", doch auf der anderen Seite konnte ich auch ein wenig Sympathie für sie hegen. Ich steh wohl einfach auf Serienkiller und solche "kranken" Perönlichkeiten!

Arty und Jim sind Brüder und die Geschichte, wie sie zu den Menschen worden, die sie heute sind, ist voller schwarzer Humor und doch tragisch. Der Autor wirft hier auch so einige Fragen auf. Wird man bereits "böse" geboren? Oder bringt einem das Umfeld dazu?




"Das Spiel - Opfer" von Jeff Menapace ist ein Buch, das von der ersten bis zur letzten Seite vollständig meinem Geschmack entsprach. Durch geschickt gesetzte Cliffhanger fiel es mir schwer, das Buch aus der Hand zu legen, doch letztendlich war ich froh, es immer Häppchenweise gelesen zu haben. So konnte ich es in vollen Zügen genießen. Ich habe nämlich das Gefühl, es hier mit einem möglichen Anwärter auf mein Jahreshighlight zutun zu haben.

Die Geschichte rund um Amy und Patrick und ihre Familie ist blutig und das Spiel, das Arty und Jim spielen ist bitterböse. Die beiden Serienmörder scheinen keine Skrupel zu haben. Nein, sie lieben das Töten und das ist spürbar. An einigen Stellen ist das Buch sehr brutal, teilweise sogar eklig, aber dennoch nicht so hart wie andere Autoren des Genres.

Die zahlreichen Anspielungen zu verschiedenen Horrorfilmen, die der Autor geschickt hat einfließen lassen, haben mir als großer Horrorfilmfan besonders gefallen. So habe ich teilweise wirklich schmunzeln müssen und konnte das gesamte Buch als kleines Meisterwerk rundum genießen.

Das Buch besitzt einen unfassbaren Sog und eine Gefahr, die mein Herz wild schlagen ließ. Das Ende ist dann noch einmal ein echtes Highlight und es gibt noch einen bitterbösen Cliffhanger, den ich so nicht erwartet hätte. Da "Das Spiel - Opfer" der erste Band einer Trilogie ist, freue ich mich schon jetzt auf die Fortsetzung! Das Spiel wird nämlich weitergehen ...




Der Auftakt einer blutigen, spannenden und verstörenden neuen Reihe, die das Herz jedes Horrorfans höher schlagen lassen wird. Für mich ein absolutes Must Read!

Ich vergebe 5 von 5 Käseratten mit Extrakäse!



Dienstag, 12. Juli 2016

[Rezension] I Am Death. Der Totmacher - Chris Carter

Titel: I Am Death. Der Totmacher
Autor: Chris Carter
Genre: Thriller
Verlag: Ullstein
Cover und Inhaltsangabe ©  Ullstein



"Eine brutal zugerichtete Leiche wird vor dem Los Angeles International Airport gefunden. Sie wurde wie ein Pentagramm in Menschenform hindrapiert. In ihrem Hals steckt ein Zettel mit einer Botschaft: Ich bin der Tod. Detective Robert Hunter ist sich sicher, den Mörder zu kennen. Doch langsam kommt ihm der Verdacht, dass er den Falschen jagt. Und der wahre Täter ein Geheimnis verbirgt, so entsetzlich, dass kein Mord seinen Hunger nach fremdem Leid jemals stillen kann."




Und wieder ist ein neues Buch von Chris Carter herausgekommen und da ich in letzter Zeit einiges von ihm förmlich verschlungen habe, musste natürlich auch das neue Buch her.

Chris Carter bleibt auch in "I Am Death. Der Totmacher" seinem Stil treu. Besonders am Anfang wird ein großer Spannungsbogen aufgebaut und die verschiedenen Sichtweisen (Opfer/Ermittler/Täter) machen das Buch zu einem abwechslungsreichen Thriller.

Natürlich geht es auch wieder blutig zu, anders wäre es wohl kein Buch von Chris Carter. Ich mag seinen Stil und auch seine Ideen, auch wenn ich hier gestehen muss, dass diese nicht sonderlich neu sind. Auch in einigen Filmen hat man solche oder ähnliche Szenen schon längst gesehen! In einer Rezension wurde auch der Film "chained" erwähnt, in dem es einige Ähnlichkeiten zu diesem Buch. Dem muss ich zustimmen, denn diesen Film habe ich auch gesehen und da gibt es tatsächlich eine Parallele!




- Robert Hunter -

Wir treffen natürlich wieder auf Robert Hunter, unserem "harten" Ermittler. Ein wenig übertrieben wird er immer noch dargestellt, aber daran habe ich mich bereits gewohnt. Mittlerweile finde ich ihn sehr sympathisch, auch wenn er mal wieder als "Überheld" dargestellt wird.

- Opfer -

Besonders gefallen haben mir hier die Szenen aus der Sicht der Opfer! Sie werden kurz eingeführt und der Leser bekommt die Chance, durch ihre Augen den Schmerz selbst zu erleben. Ohne diese Abschnitte wäre das Buch wohl nur ein langweiliger 08/15 Thriller. So aber bietet Chris Carter wieder einmal Abwechslung und ein wenig Horror.




Spannend ist "I Am Death" von Chris Carter auf jeden Fall, aber ich muss hier gleich zu Beginn der Rezension sagen, dass ich dieses Buch nicht als bestes Werk des Autoren ansehen kann. Es ist durchwegs interessant aufgebaut, doch es weist auch seine kleinen Schwächen auf.

Wer Chris Carter kennt, weiß, wie seine Bücher aufgebaut sind. Den ähnlichen Storyaufbau zu durchschauen, fällt nach zwei oder drei Büchern nicht schwer und leider leidet dann auch die Geschichte. Falsche Fährten werden schnell durchschaut und leider bot das Buch nur wenige Überraschungen für mich. (Was vielleicht daran liegt, dass ich in diesem Genre zuhause bin!)

Die Handlung ist brutal, blutig und durchaus gruselig. Durch die permanenten Sichtweisen werden auch die Ermittlungen, die teilweise ein wenig trocken rüberkommen, nicht unnötig in die Länge gezogen und durch gut gesetzte Cliffhanger war ich immer zum weiterlesen animiert. Die ganze Story ist gut konstruiert und auch das Ende ist intelligent, doch ich muss ehrlicherweise sagen, dass mir hier etwas gefehlt hat. Es ist, als wäre ein wenig die Luft raus. Leider kann ich nicht beurteilen, ob das nun an Chris Carter oder nur an der Übersetzung liegt!




Ein blutiger Thriller mit guter Auflösung. Trotz kontinuierlicher Spannung fehlte mir doch etwas, das ich hier nicht benennen kann. Vielleicht ähneln sich die Bücher von Chris Carter einfach zu sehr!

Ich vergebe 3 von 5 Kseratten.