Montag, 12. Oktober 2015

[Rezension] Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast - Lois Duncan

Titel: Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast
Autor: Lois Duncan
Verlag: cbt
Genre: Jugendthriller, Jugendbuch
Seitenzahl: 265
ISBN: 978-3570307960 
Cover und Inhaltsangabe © cbt




»Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast ... «, behauptet der Verfasser eines anonymen Briefs und versetzt damit Julie, Ray, Helen und Barry in Angst und Schrecken. Eigentlich war es »nur« ein Unfall – doch an jenem Juliabend vor einem Jahr beschlossen die vier Freunde, das tödliche Ereignis für immer als ihr Geheimnis zu bewahren. Aber irgendjemand kennt die Wahrheit – und will Rache! Und damit beginnt ein albtraumhafter Wettlauf auf Leben und Tod ...




Als großer Fan von alten Slasher-Horrorfilmen musste ich dieses Buch einfach lesen, vor allem da ich als Teenager den Film „Ich weiß, was du letzten Sommer“ geliebt habe. Hier muss ich nach dem Buch allerdings sagen, dass der Film komplett anders ist und im Grunde kaum mit dem Buch vergleichbar ist.

Im Internet habe ich gelesen, dass Lois Duncan damals wohl die Verfilmung ihres Buches echt schrecklich fand, was ich auch ein wenig verstehen kann. Aus einer eigentlich recht traurigen Geschichte um den Tod eines kleinen Jungen und die Frage nach der Schuld wurde ein blutiger Teenie-Horrorfilm gemacht. Um ganz ehrlich zu sein hat mir jetzt nach dem Buch der Film besser gefallen – wohl aus dem Grund, weil ich einfach ein riesiger Horrorfan bin und das Buch mich nicht direkt erreichen konnte.

Der Stil von Lois Duncan, die als erste Jugendthriller-Autorin gilt, ist sehr einfach und jugendlich, wenn auch ein wenig altmodisch. Klar, das Buch hat schon ein paar Jahre auf dem Buckel, aber mir hat größtenteils leider der Bezug zu den Charakteren gefehlt.




Julie und ihre Freunde haben im vergangenen Sommer etwas Schreckliches getan. Sie haben Fahrerflucht begangen und sind schuld an dem Tod eines kleinen Jungen. Juli ist damit nie fertig geworden, sie ist völlig in sich gekehrt und führt ein recht zurückgezogenes Leben.

Helen, die einstige beste Freundin von Julie ist heute ein Star und führt ein Leben im Luxus, ganz zum Leidwesen ihrer Schwester, die immer in ihrem Schatten stand. Helen fand ich recht interessant, vor allem da sie nicht so oberflächlich und egoistisch ist, wie alle denken.

Barry ist Helens Freund und ein riesiges Arschloch. Er liebt niemanden außer sich und das merkt man leider auch. Er war mit von den vier Freunden am unsympathischsten.

Ray war einst mit Julie zusammen und verschwand dann. Jetzt treffen sie sich alle wieder und natürlich kommen auch die alten Gefühle wieder an die Oberfläche. Leider blieb Ray mir ein wenig zu blass. Während die anderen drei mit ihren Leben im Mittelpunkt standen, erfahren wir kaum etwas über ihn.




Als absoluter Fan des Films fällt es mir schwer, das Buch zu bewerten. Ich denke, ich bin mit einer sehr hohen Erwartung an das Buch herangegangen und wollte den Film noch einmal Revue passieren lassen. Leider ist der Film keineswegs mit diesem Buch zu vergleichen.

Die Geschichte des Buches unterscheidet sich schon bei dem „Unfall“ stark von dem Film. Während die Jugendlichen in dem Film einen jungen Mann überfahren haben, handelt es sich hier um einen kleinen jungen auf einem Fahrrad, der nachts auf der einsamen Landstraße unterwegs war. Nach dieser Tragödie ändert sich das Leben der vier Freunde schlagartig und sie gehen auf unterschiedliche Art und Weise mit dieser Schuld um. Als Julie plötzlich eine Botschaft bekommt, auf der „ich weiß, was du letzten Sommer getan hast“ steht, ändert sich alles und die einstigen Freunde werden von der Vergangenheit überrollt. Wer steckt dahinter?

Auch die Auflösung ist komplett anders als im Film und leider muss ich sagen, dass der „Täter“ im Buch von mir doch recht schnell entlarvt war und demnach keine große Überraschung da war. Leider wurde auch das Ende viel zu schnell erzählt und es fehlte mir ein wenig das „danach“, denn sobald der Täter feststeht, ist das Buch auch schon vorbei. Doch was wird jetzt aus Julie und den anderen?

Ich denke, dass diejenigen, die den Film liebten, ein wenig enttäuscht sein werden. „Ich weiß, was du letzten Sommer getan“ von Lois Duncan ist eher eine ruhige Geschichte rund um das Thema „wie gehe ich mit einer solchen Schuld um?“. Das Buch ist kein Horrorschocker und auch kein Thriller, von daher würde ich es besonders jungen Lesern ans Herz legen, die sich nicht so gerne gruseln!




Da ich den Film liebe, muss ich hier leider sagen, dass das Buch da für mich nicht mithalten konnte! Ein gutes Jugendbuch, dass ich aber nur jüngeren Lesern empfehlen würde!

Ich vergebe 3 von 5 Käseratten.

3 Kommentare:

  1. Hallo Jessi,

    "Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast" war DER Film damals! Ich habe ihn auch geliebt und konnte nicht genug davon kriegen. Schade, dass die Buchvorlage nicht mithalten kann. Manchmal sind dann doch die Verfilmungen besser.

    Liebe Grüße,
    Nicole

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    1. Hi Nicole :D

      Ja neben der Scream-Reihe mochte ich die beiden Teile von "Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast" auch sehr gerne. (Ich zähle den dritten Teil mal nicht dazu! ;))

      Das Buch hier ist eher kein Horror und auch kein richtiger Thriller, wie man es heutzutage erwartet, aber dennoch fand ich das Buch lesenswert. Lois Duncan war nicht ohne Grund die erste Jugendthriller-Autorin!

      Liebe Grüße
      Jessi

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  2. Schade, dass es nicht mithalten konnte, leider ist das manchmal so. Die Filme selbst habe ich auch noch nicht gesehen...

    Liebe Grüße

    Lenchen

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